Dienstag, 3. Juli 2012

Sonntag, 1. Juli 2012

Langeooger Liebestöter: Altweibersommer, Altmännerherbst und manchmal Schnee im Gehirn. 

So leben meine fiktiven alten Frauen und Männer in ihrem Haus auf Langeoog. Aber sie spielen mit. Sie helfen bei der Lösung der verzwickten Todesfälle. Und sie haben Angst.

Die betagten Akteure haben hinter ihren manchmal schrägen Dialogen einen scharfen Blick.  Ihre Vorahnungen - werden sie Realität? 

Eifersucht, Missgunst, Angst und - nein, das wird jetzt nicht verraten, ist im Langeooger Liebestöter eine tödliche Kombination.


 Eine weitere Textprobe:

Manja Schally hatte Dienst bei den alten Damen aus Hamm. Ein um die andere Woche wechselte sie sich mit Lea Wanders ab. An manchen Tagen arbeiteten sie auch zusammen.
Als sie das Haus betrat, kam ihr eine dunkelhaarige Frau entgegen. Neugierig betrachtete Manja deren zeltartiges Oberteil.
»Haller. Ich bin Ilona Haller.« Sie steckte sich eine Zigarette an. Manja drehte den Kopf zur Seite.
»Die Heizung ist ausgefallen. Ich habe schon den Handwerker-Service angerufen, weil der Herr Roth nicht öffnet. Eigentlich ist er als Hausbesitzer ja dafür zuständig. Im Moment wärme ich mich vor dem Backofen auf. Ich habe seit Stunden nur noch Eisfüße!« Hastig redete sie weiter. »Der Herr Roth bewohnt doch die Eckwohnung? Oder? Wissen Sie, bei dem steht ein Fenster offen. Der Rolladen ist zwar ein Stück runter, aber sehen kann ich das trotzdem. Ich meine, damit Sie mich nicht falsch verstehen, aber wenn nun noch die Heizung ausgefallen ist … Ob er verreist ist? Im Briefkasten steckt keine Zeitung und ist auch keine Post, soweit ich das sehen konnte. An manchen Tagen picken Vögel ans Fenster. Sieht aus, als wollten sie rein.« Sie streifte die Zigarettenasche auf den Kunststeinboden, nickte Manja zu, als erwarte sie ein Lob.
Manjas Gesicht blieb unbewegt. Sie fand, dass es im Flur unangenehm nach gedörrtem Fleisch roch und starrte auf die Zigarette in Frau Hallers Hand. »Entschuldigen Sie mich …« Sie wies nach oben. »Im Sommer habe ich Herrn Roth mal helfen müssen. Aber dann ging es ihm wieder gut. Er sprach von einer Auslandsreise. Im letzten Jahr war er ja für längere Zeit in Almeria. Wahrscheinlich hat er vergessen, dass Fenster zu schließen. Haben Sie bei ihm schon geklingelt?«
»Ja. Sag ich doch. Aber er macht nicht auf. Riechen Sie es auch? Hier riecht es penetrant nach eklig süß frischem Brot. Ständig habe ich den Geruch in der Nase.«


                                               

Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Blog stöbern, vielleicht schon den Liebestöter gelesen haben, würde ich mich über eine Rückmeldung, Ihre Meinung dazu, sehr freuen.