Textauszug: Monika Detering: Langeooger Liebestöter
Er sagte zu Stadler, der verbissen vor dem Computer hockte:
»Bring der Thiede den BH zurück. Ich will wissen, wie sie darauf reagiert.«
»Nö. Dor kann ik mi ne to tähmen. (dazu kann ich mich nicht entschließen)
Ist
Weiberkram. Übrigens, die Hirnmail stammt aus einem Internetcafé. Nicht von der
Insel.«
»Aber …« Nathan sah ihn an und dachte nach. »Wir haben nun mal
keine Polizistin.«
»Nö.« Nach einer langen Pause sagte Stadler: »Dann fordere eine
an.«
»Geht nicht. Personalmangel gibt’s auch in Wittmund und Aurich.«
»Frag deine Sonja. Die kann so was. Oder
du gehst.«
»Sonja ist Köchin.«
»Und? Die kann doch ein Gespräch von
Frau zu Frau führen. Wenn die sich schon bei der Heimler mit falschen Absichten
einschleicht, dann kann sie das auch machen.«
»Jürgen!«
»Doch. Sonja kann Imke prima
ausfragen.«
»Wenn das rauskommt?«
»Wenn du und sie den Sabbel halten
…«
Natürlich hätte Nathan das Gespräch
führen können. Aber er hatte es sich in den Kopf gesetzt, da müsse eine Frau her.
Sonja reagierte skeptisch. »Ich weiß nicht. Ich muss mich ausruhen. Ich bin nur
noch müde. Und üblich ist so was eher nicht?«
»Keine Angst. Du unterhältst dich ganz
fein mit der Imke und überbringst den BH mit schönen Grüßen. Sag ihr, sie müsse
verstehen, wir hätten sehr viel zu tun, deshalb hätte ich dich geschickt. Du
könntest auch mal die Pflegerinnen so ganz privat beobachten. Wenn ich oder
Jürgen auftauchen, ist das immer gleich amtlich und dann knarzen die Leute.«
»Nein. Meine Arbeit ist anstrengend
genug. Hörst du mir eigentlich zu? Ich bin so was von kaputt und ausgelaugt.
Und die Wanders hat sowieso 'ne Macke. Als ich letztens bei Leiß mit einer Freundin saß, hockte die
da vor ihrem Tisch, zog einen Zettelblock raus und notierte, notierte …«
»Ist doch nichts Ungewöhnliches.«
»Ich konnte in ihre Tasche gucken, dadrin
stapelten sich Zettel. Später kam die Schally dazu und die fragte die
Wanders, fragte und fragte. Und Lea Wanders notierte. Hab ich dir das
schon mal erzählt?«
»Hm. Weiß nicht, was ich davon
halten soll«, sagte Nathan und nahm Sonja in den Arm, roch ihren köstlichen
Duft nach Mai und Apfel, selbst im Winter. Er strich ihr über den Rücken,
küsste ihren Hals, sein Mund wanderte, bis er ihre Lippen fand und sie so
ausgiebig küsste, dass er im Moment vergaß, was er sonst noch von ihr wollte.
Erst sehr viel später fragte Sonja: »Was soll ich die Imke denn fragen? Ich meine,
sie kann doch einfach den BH entgegennehmen und Tschüss sagen?«
»Ach. Mach einfach. Du kannst das.«
Sie hörten Geräusche an der Tür. Blitzschnell zogen die beiden sich an,
wie ertappte Schüler, und Nathan konnte gerade noch ein amtliches Gesicht
aufsetzen, als es klopfte und er etwas atemlos »Herein« rief.
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Langeooger Liebestöter: Inselkrimi [Broschiert]
Monika Detering (Autor)
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